Axion Esti
Mikis Theodorakis/Odiseas Elites: To Axion Esti (deutsche Erstaufführung 1982 in Dresden, Schallplattenproduktion bei ETERNA [DDR], Neuausgabe auf Audio-CD bei Berlin Classics 1998, außerdem erschien unter dem Titel "Nur diese eine Schwalbe", einem der bekanntesten Lieder des Oratoriums, beim Deutschen Verlag für Musik in Leipzig eine Auswahl einzelner Titel als Klavierauszug-Fassung im Druck). Die drei großen Teile des Werks sind: Genesis, Passion und Lobpreisung (Axion Esti"). Das wohl bekannteste Lied in meiner Nachdichtung ist |
Nur diese eine Schwalbe
Nur diese eine Schwalbe,
der Frühling macht sich rar,
damit die Sonne heimkehrt,
bringen wir Opfer dar.
Tausende Tote braucht es,
wenn das Lichtrad ruht,
lebende Leiber braucht es,
wärmend verströmt ihr Blut.
Als mein Gott die Erde schuf,
baute er Berge um mich her,
als mein Gott die Erde schuf,
schloss er mich ein im dunklen Meer.
Einst nahmen unsre Weisen
den Leib des jungen Mai,
senkten ihn auf den Meergrund,
dass er begraben sei.
Einer der tiefen Brunnen
ward ihm zum Verließ,
nun riecht der ganze Hades
frostige Finsternis.
Als mein Gott die Erde schuf,
sah man ihn durch den Flieder wehn,
als mein Gott die Erde schuf,
roch er das große Auferstehn.
Sadduzäer-Passion
Mikis Theodorakis/Michalis Katsaros: Die Sadduzäer-Passion (Welturaufführung 25.2.1983 im Metropol Theater, Berlin [DDR], Schallplattenproduktion bei ETERNA [DDR], Neuausgabe auf Audio-CD bei Berlin Classics 2004) | Die einzelnen Teile lauten: |
Cheretismi (Grüße)
Für Mezzosopran, Chor, Streicher, Englischhorn, Trompete, Oboe, Flöte, Klavier, Gitarren, Mandoline, Schlagzeug und Percussion
Meine Texte zu diesem im Februar 1983 in der Volksbühne Berlin uraufgeführten Liederzyklus wird man heute nirgendwo finden außer auf meiner Computerfestplatte (das soll keine Einladung für Hacker sein). Im Auftrag des "13. Festivals des politischen Liedes" sollte ich auch hier Nachdichtungen vornehmen. Allerdings war Mikis Theodorakis mit den Originaltexten, die von ihm selbst und Yanis Theodorakis sowie von Angeliki Eleftheriou stammten, nicht zufreden, weswegen er mich bat, eigene, neue Texte zu verfassen, was ich auch tat. Bei der Aufführung unter dem Dirigat des Komponisten, die Michael O. R. Kröher in "DIE ZEIT" Nr. 09 vom 25.2.1983 zwar als "Renommierveranstaltung" bezeichnete, die aber künstlerisch unter keinem guten Stern zu stehen schien (das Orchester hatte anfänglich Mühe, beieinander zu bleiben), wurden dann nur zwei der insgesamt zehn Lieder auf Deutsch gesungen, die anderen waren wohl klammheimlich der Zensur zum Opfer gefallen. Leider beherrschte die Solistin, Dimitra Galani, nicht die deutsche Sprache, sodass sie gezwungen war, die entsprechenden Texte phonetisch einzstudieren. Das führte dazu, dass meine zwei letzten eigenen, neuen Lieder der Verständlichkeit entbehrten und das gesamte Projekt für mich ausging wie das Hornberger Schießen.